Frühlingsakademie "Klima-Revolution?!"
Angesichts der Klimakrise steht die Menschheit epochalen Herausforderungen gegenüber. Die besorgniserregende Aussicht auf einen nahezu unbewohnbaren Planeten veranschaulicht der französische Autor und Filmemacher Cyril Dion in seiner Reportage Eine neue Welt (2022) eindrücklich. Bewegt von dem Nachhall, den die Bilder der Reportage in uns auslösten, und ausgehend von allgemein bekannten Fakten fragen wir – Studierende des erziehungswissenschaftlichen Masterstudiengangs Bildungstheorie und Gesellschaftsanalyse an der Bergischen Universität Wuppertal –, wie sich der scheinbar gegenüber jeder tiefgreifenden Erschütterung immunisierte Trott der Gesellschaft erklären lässt und welche Auswege es aus diesem verhängnisvollen Lauf der Geschichte gibt.
Dieser Fragestellung entsprechend betrachten wir die globale Klimakrise als eine (ge)doppelte: Denn aus unserer gesellschaftsanalytischen Perspektive erschöpft sich die Diskussion über den Klimawandel nicht in dem Streit über mögliche naturwissenschaftlich-technische Maßnahmen zur Verringerung des weltweiten Temperaturanstiegs. Wir halten es vielmehr für dringend geboten, auch das gesellschaftliche Klima und die Potenziale zu dessen notwendigem Wandel aktiv und konstruktiv in den Blick zu nehmen. Schließlich sind die in ihrer Kälte erhitzten gesellschaftlichen Verhältnisse Grund, Folge und Ausdruck der ökologischen Klimakrise sowie letztlich der Ort, von dem aus wir diese diskutieren wollen.
Deshalb möchten wir in einem transdisziplinären Dialog diverse Perspektiven zusammenbringen, die sich gegenseitig erhellen und dabei (un)realisierten Möglichkeiten in der Geschichte sowie potentiellen Handlungsalternativen in der Gegenwart nachgehen. Übergreifend stellt sich damit die Frage, ob systemimmanente Reformen im Hinblick auf einen Wandel in größerem Maßstab genügen oder ob eine Revolution für nachhaltige Transformationen notwendig ist.
Aus diesem Anlass laden wir ein zur Frühlingsakademie Klima-Revolution?! Am ersten Tag widmen wir uns dem Klima in der Krise und den Krisen im Klima. Ausgehend von den dort erlangten Einblicken wird am darauffolgenden Tag ihr Zusammenhang transdisziplinär als Konstellation der Krise(n) diskutiert. Der dritte und letzte Tag öffnet den Raum für das Streiten um Revolution.