Publikationshinweis: Widersprüche 166
Aus dem Editorial:
Partizipative Forschung scheint in vielen Feldern von Sozialforschung geradezu Mode geworden zu sein (vgl. kritisch dazu die Beiträge in Standpunkt Sozial 2022/1). Daneben entwickeln sich Ansätze von Citizen Scienzes. Ebenso neudeutsch ist von Makerspaces, FabLabs, Hack(er)spaces die Rede. Nicht nur soll damit die klassische Trennung zwischen Forschenden und Beforschten aufgehoben werden. Forschung soll sich darüber auch stärker an den Lebensinteressen der Menschen orientieren.
Diese Ideen sind nicht neu. Historisch zurück gehen sie wohl auf den von Kurt Lewin während des 2. Weltkrieges entwickelten Ansatz von Action-Research, der zunächst als "Tat-Forschung" (Lewin 1968) ins Deutsche übersetzt wurde. Im Bestreben, die antifaschistische Allianz durch Minderung der Binnenspannungen in den demokratischen Ländern zu stärken, schlug er die Bildung von produktiv durchgreifenden Projektgruppen von Praktiker*innen und Forschenden vor, um in einer Spiralbewegung von Planung, Handlung und Tatsachenfindung sozialwissenschaftliche Aufklärung direkt mit der Lösung sozialer Probleme zu verbinden.
Das Heft kann hier eingesehen werden: https://www.widersprueche-zeitschrift.de/rubrique223.html