Institut für Erziehungswissenschaft

Publikationshinweis: Widersprüche 167

03.05.2023|16:26 Uhr

Recht(s) belastend - Druck von rechts und Verhältnisse Sozialer Arbeit

Aus dem Editorial:

Die globalen Herausforderungen nehmen permanent zu. Klimawandel, Pandemie, Krieg und Inflation führen zu zunehmend ungleicher Verteilung von Vermögen und ziehen Hunger, Flucht und Migration nach sich. Die Welt steckt in multiplen Krisen des Klimas, der Geschlechterverhältnisse, der sozialen Reproduktion, des Kapitalismus; sie ist in einer Dauerkrise. Statt den multiplen Krisen mit Solidarität und Demokratie zu begegnen, bieten Rechte und Konservative vermeintlich einfache Lösungen in Form von Militarismus, Volk, Nation und Rasse an. Es sind längst nicht mehr nur Neonazis und Kameradschaften, die hier offen agieren. Von Querdenken bis zur AFD und von Trump bis Putin, von Front National bis Orban - die Rechte ist in Europa und weltweit salonfähig geworden. Wer sich dagegen stellt, wird oft mundtot gemacht, der Cancel-Culture bezichtigt oder im schlimmsten Fall getötet, wie für Deutschland das Beispiel Lübcke zeigt.

Einige dieser Entwicklungen machen auch vor der Sozialen Arbeit nicht halt. Sei es, dass sie in "Demokratieförderung"sprojekten als Feuerwehr agieren soll, wenn es mit den Rechten zu schlimm wird, oder, dass Gruppen wie die neu-rechte und rechtsextreme "Identitäre Bewegung" selbst auf Handlungskonzepte und Arbeitsformen der Sozialpädagogik zurückgreifen (vgl. Grigori/Trebing 2019). Völkische Jugendarbeit, national-befreite Zonen und rechte Solidaritäts-Netzwerke sind hier nur ein paar Beispiele mit denen Soziale Arbeit konfrontiert ist. Antifaschistische Kolleg*innen werden angegriffen, Arbeitsweisen, die sich kritisch mit rechten Entwicklungen befassen, werden in Frage gestellt und nicht zuletzt werden Finanzierungen von Projekten gekürzt, die sich dem emanzipatorischen Gehalt Sozialer Arbeit verpflichtet sehen.

Das Heft kann hier eingesehen werden: https://www.widersprueche-zeitschrift.de/rubrique225.html

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