Forschungskolloquium Bildungsphilosphie - Bildungsgeschichte (SoSe 2025)
Forschungskolloquium Bildungsphilosphie - Bildungsgeschichte (SoSe 2025)
Ziel des Forschungsvorhabens ist, den Wandel des Studium Generale in der BRD nach 1945 in Zusammenhang mit der sich transformierenden Idee der Universität und deren gesellschaftlicher Funktion wissenschafts- und bildungsgeschichtlich zu erforschen.
Hauptquellen der Untersuchung sind curriculare Maßnahmen zum Studium Generale von acht deutschen Hochschulen (Alanus Hochschule, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Eberhard Karls Universität Tübingen, Humboldt-Universität zu Berlin, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Leuphana Universität Lüneburg, Technische Universität Berlin, Universität Heidelberg), darauf bezogene Dokumente der Hochschulreform und -entwicklung sowie die Thematisierung desStudium Generale in vier fachspezifischen Zeitschriften („Studium Generale. Zeitschrift für interdisziplinäre Studien“, „Forschung und Lehre: alles was die Wissenschaft bewegt“, „Jahrbuch für Universitätsgeschichte“, „die hochschule. Journal für Wissenschaft und Bildung“). Zur Darstellung des Transformationsprozesses der Universitätsidee und -funktion wird anhand der Analyse dieses Materials das Zusammenwirken von institutioneller, normativer und politischer Ebene untersucht. Nach der Typologisierung der verschiedenen Formen des Studium Generale, nach ihrer institutionellen Gestaltung und konzeptionellen Legitimierung innerhalb bestimmter historischer Zäsuren werden einzelne inhaltliche Schwerpunkte im Material hervorgehoben, die für den semantischen und institutionellen Wandel des Studium Generale als symptomatisch betrachtet werden sollten oder können.
Das Forschungsvorhaben ist entsprechend der Aussagekraft der Quellen gleichermaßen als Beitrag zu einer noch ausstehenden bildungsgeschichtlichen und wissensgeschichtlichen Erforschung desStudium Generale in der neuesten Geschichte der Universität und als Analyse der damit implizierten epistemologischen Transformationen und semantischen Verschiebungen geplant.
Die Förderung des von Prof. Dr. Rita Casale und Prof. Dr. Gabriele Molzberger geleiteten Forschungsprojekts erfolgt für zehn Monate aus Zefft-Mitteln der Bergischen Universität Wuppertal. Für eine Dauer von weiteren zwei Jahren wird ein Antrag auf DFG-Mittel zurzeit vorbereitet.