Maria Anna Kreienbaum und Ronja Pillmann: Neue Partnerschaft in Sambia
(Bergzeit Ausgabe 5 / Sommer 2017)
Neue Partnerschaft in Sambia
Ende März reisten Erziehungswissenschaftlerin Prof. Dr. Maria Anna Kreienbaum und ihre Wissenschaftliche Mitarbeiterin Ronja Pillmann für zwölf Tage nach Sambia, um die nächsten Schritte der Partnerschaft zwischen der Bergischen Universität und der University of Zambia (UNZA) abzustimmen.
„Eine Hochschulpartnerschaft lebt von den Kontakten zwischen den Partneruniversitäten und den gemein- samen Vorstellungen und Visionen einer langfristigen Kooperation“, sagt Maria Anna Kreienbaum. Mit ihrem Besuch an der UNZA legte sie den Grundstein für das gemeinsame Ziel, transkulturelle Austausche auf meh- reren Ebenen zu ermöglichen. Bereits im vergangenen Jahr unterzeichneten Uni-Rektor Prof. Dr. Lambert T. Koch und Dekan Prof. Dr. Peter Imbusch sowie Vice President der UNZA, Luke Mumba, und der Dekan der School of Education, Oswell Chakulimba, das Memorandum of Understanding, eine Absichtserklärung für die zukünftige Zusammenarbeit. „Uns ging es nun darum, konkrete weitere Schritte der Partnerschaft abzustimmen und den ersten Besuch einer sambischen Dele- gation nach Wuppertal vorzubereiten“, so Kreienbaum.
Die finanzielle Förderung für diesen Gegenbesuch, der für Oktober geplant ist, wurde bereits beim DAAD beantragt – gemeinsam mit Patricia Sakala, der Leiterin des International Link Office der UNZA. „Fünf Treffen waren notwendig, um die Klippen des Antrags zu umschiffen. Da nachge- wiesen werden muss, dass es bereits verlässliche Kontakte gibt und dass
das Programm auch realistisch so stattfinden kann, haben wir im Vorfeld recherchiert und Informationen ein- geholt“, erzählt Prof. Kreienbaum. So entstand ein vielseitiges akademisches, kulturelles Programm, das auch Politik und Arbeitswelt einbeziehen soll. Als Höhepunkt ist am Ende ein Berlinbe- such geplant.
Ein zweites Ziel der Reise bestand für Ronja Pillmann darin, an ihrem Dissertationsthema „Kindsein und Kindheit in Sambia“ zu arbeiten. Dazu gehörten Recherchen zu einschlägiger Fachliteratur und erste Kontaktauf- nahmen mit Familien und Kindern. Ronja Pillmann hat sich vorgetastet, erste Interviews geführt und vieles beobachtet. Sie plant, im nächsten Februar nach Sambia zurückzukehren und mit der systematischen Erhebung zu beginnen. „Mich im Forschungsfeld mit offenen Augen zu bewegen, hat mich auf neue Ideen und Herange- hensweisen gebracht, die sich lohnen, weiterverfolgt zu werden“, sagt Ronja Pillmann. „Außerdem ist es immer wieder ein Traum, die sambische Sonne und die Weite des Himmels zu erleben – auch wenn bei diesem Besuch für touristische Ziele keine Zeit blieb.“
Für Maria Anna Kreienbaum waren die Diskussionen zu den Begriffen Bildung, Begegnung und Verstehen (Max Weber) eines der Highlights ih- res Besuches in Sambia. „Der freund- liche Empfang und die Bereitschaft, sich inhaltlich engagiert auseinander zu setzen, lassen für künftige Begeg- nungen hoffen“, so Kreienbaum. Ein besonderes Erlebnis sei der Abend mit dem Deutschen Botschafter in Lusaka, Achim Burkart, gewesen. Dabei fand ein reger Austausch statt über Land und Leute, die politische Situation nach den letzten Parlamentswahlen, das Gesundheitssystem und die Was- serprojekte, für die in der internatio- nalen Entwicklungszusammenarbeit Deutschland verantwortlich zeichnet.
Das war nicht die erste Reise in den südafrikanischen Staat. Bereits dreimal gab es Exkursionen mit Studierenden nach Sambia: 2001,
2010 und 2014. Mit der Exkursion 2014 waren Summer Schools an drei sambischen Universitäten verbunden. Deutsche und sambische Studierende arbeiteten gemeinsam an Fragestel- lungen wie: Was ist ein idealer Lehrer, eine Lehrerin? Wie steht es um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie? Was bringt Entwicklungszusammen- arbeit wirklich? Kunst und Kreativität – wie werden sie gefördert in Sambia, in Deutschland?