Job-Talks 2018-2020
Job-Talk mit Anja Hütten, Caritas Wuppertal / Solingen e.V. - Mai 2020
Anja Hütten ist pädagogische Mitarbeiterin der Caritas Wuppertal/Solingen e.V. Dort kümmert sich die Germanistik-Absolventin mit der Qualifikation Deutsch als Zweitsprache um die Koordination Ehrenamtlicher und unterrichtet geflüchtete Menschen. In ihrem Beruf verbindet sie ihre Leidenschaft für die Arbeit mit Menschen mit ihrer Liebe zum Fach. Exemplarisch reden wir über den Berufseinstieg, über die Arbeit bei der Caritas und über Wege und Umwege. Die Veranstaltung richtet sich insbesondere an Studierende der Fakultät für Human- und Sozialwissenschaften und Studierende der Germanistik!
Den vollständigen Job-Talk finden Sie hier
Job-Talk mit Christoph Janßen, Consultant bei Profil M, Wermelskirchen Juni 2020
Psychologiestudium und dann? Therapeutenausbildung, Coaching-Ausbildung oder doch lieber Berater? Viele Möglichkeiten eröffnen sich, die alle in dem Job-Talk mit Christoph Janßen zur Sprache kommen. Denn er beweist, dass man sich nicht nur für einen Berufsweg entscheiden muss, sondern nach dem Studium viele Wege einschlagen kann.
Christoph Janßen ist Ende 20 und arbeitet als Berater bei Profil M, einem Beraterunternehmen aus dem Bergischen Land. Dort hat er seine Ausbildung zum Juniorberater nach dem Masterstudium gemacht. Auf die Frage einer normalen Arbeitswoche muss er nur lachen. „Sowas gibt es bei mir nicht. Ich bin mal drei Tage im Home Office, mal fliege ich zwei mal die Woche durch Deutschland und mal bin ich ein paar Wochen in Indien.“ Der Job des Beraters ist sehr abwechslungsreich und durch seine flexiblen Arbeitszeiten ganz individuell gestaltbar. Denn bei Profil M kann sich jeder aussuchen, wie viel Reisetätigkeiten er oder sie will. Janßen selber genießt momentan seine Freiheiten mit dem Reisen und erzählt, wie sich alles durch die Pandemie verändert hat. Außerdem erzählt er ausführlich über seinen Berufseinstieg vor wenigen Jahren, also hoch aktuell!
Den vollständigen Job-Talk gibt es hier
Job-Talk Sozialwissenschaften mit Katrin Johanna Kügler
Mit einem Foto von über ein Garagendach blickenden Katzen, versehen mit dem amüsanten Spruch: „Gee, you were right. Humans do not land on their feet“ eröffnet die diplomierte Sozialwissenschaftlerin Frau Kügler den Job-Talk.
Was sagt dieses Bild aus? Ist es ein abschließendes Urteil über das Wesen des Menschen? Wohl kaum. Dient es einfach der Belustigung? Auch dies kann doch nicht der alleinige Grund sein, solch ein Bild auszuwählen. Die Antwort ergibt sich aber im Verlauf des Job-Talks, in dem irgendwann auch die Frage nach sozialwissenschaftlichen Forschungsmethoden und deren Relevanz im beruflichen Alltag aufkommt. Den Katzen wird hier die Verfolgung eines ganz grundlegenden Forschungsprinzips unterstellt. Aus der empirischen Beobachtung heraus wird eine zuvor aufgestellte These überprüft. In diesem Fall lautet sie in etwa so: „Fallen Menschen von einem Dach landen sie nicht notwendiger Weise auf ihren Füßen.“ Die Katzen überlegen sich ein geeignetes Forschungsdesign mit dem sich die These überprüfen lässt. Augenscheinlich wählen sie einen Feldversuch aus, den sie beobachten und auswerten. Die These ist bestätigt, sobald auch nur ein Mensch nach dem Sprung oder Sturz vom Dach nicht auf den Füßen landet. Als dieser Fall eintritt kann eine der Katzen die These verifizieren.
Für Sozialwissenschaftler*innen ist es also ganz zentral, die richtigen Fragen zu stellen und das entsprechende Untersuchungsdesign auszuwählen.
Den vollständigen Job-Talk mit Frau Kügler finden Sie hier.
Job-Talk Beratung für Kinder, Jugendliche und Eltern
„Umwege erweitern die Ortskenntnis“
…beschreibt Frau Neußer ihren Werdegang
Bei der Stadt zu arbeiten klingt nach einem langweiligen und eintönigen Aktenalltag? – Das sehen Frau Freund und Frau Neußer von der Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Familien der Stadt Wuppertal anders: als vielfältig und sinnstiftend beschreiben sie ihr Aufgabengebiet.
Im Job-Talk des Sommersemesters 2019 berichteten sie von verschiedensten Beratungsangeboten, die an Familien und Kinder gerichtet sind. Wusstet Ihr zum Beispiel, dass man sich bereits ab dem dritten Schwangerschaftsmonat an die Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern wenden kann und somit auch schon als Schwangere eine „Familie“ ist? Wenn es Sorgen oder Probleme in oder mit der Familie gibt, können sich sowohl die Eltern als auch die Kinder und Jugendlichen bis zum Alter von 27 Jahren eigenständig an die Beratungsstelle wenden.
Angehenden Lehrkräften gaben unsere Job-Talk Partnerinnen mit auf den Weg, ihre Schüler*innen auf solche Angebote aufmerksam zu machen und darauf hinzuweisen, dass die Berater*innen auch den Eltern der Kinder gegenüber einer Schweigepflicht unterliegen. Die städtischen Beratungsangebote sind (nicht nur) in Wuppertal kostenlos und jeder Bürger kann sie in Anspruch nehmen. Vor allem bei den Jugendlichen, die sich allein an die Beratungsstelle richten wird darauf geachtet, dass sie innerhalb von einer Woche einen Termin erhalten. Das ist gerade im Vergleich zu den monatelangen Wartezeiten bei psychotherapeutischen Praxen gut zu wissen.
Die Referentinnen berichteten vom Alltag in ihrem interdisziplinären Team, das aus Psycholog*innen, Schulsozialarbeiter*innen Sozialarbeiter*innen, Heipädagen*innen und Diplom-Pädagogen*innen besteht. Im Gespräch ist deutlich geworden, dass es keinen vorab klar definierten Weg gibt, der zu einer Tätigkeit in den Beratungsangeboten der Stadt führt.
Zum vollständigen Job-Talk geht es hier
Kurzbericht: Julia Vetter
Job-Talk zur Schulsozialarbeit
Den Abschluss der Veranstaltungsreihe des Sommersemesters 2019 bildete der Job-Talk mit der erfahrenen Schulsozialarbeiterin Sylvia Schiller-Gucic. Als Schulsozialarbeiterin steht sie an vorderster Front, wenn es in der Schule brennt. Kummer und Sorgen ihrer Schützlinge nimmt sie ernst und setzt ihr ganzes diplomatisches Geschick ein, wenn es um die Lösung von Konflikten geht.
Damit sie mit dieser Aufgabe nicht allein steht bildet sie zudem ein ganzes Team von Streitschlichter/innen aus, die sich im Laufe der dritten Klasse auf ihr zukünftiges verantwortungsvolles Amt vorbereiten. So erlernen die Schüler/innen Moderationsstrategien und Gesprächsregeln, die ein gewaltfreies lösen von Querelen und Zankereien der Kinder untereinander ermöglichen. Mit der Verantwortung und mit dem Erfolg steigt die soziale Kompetenz aller Schüler/innen und für die Lehrer/innen und auch weiteres pädagogisches Personal an der Schule stellen die Streitschlichter/innen eine echte Entlastung dar.
Die Schulsozialarbeiterin ist beratend in den schulischen Konferenzen anwesend und bildet die Schnittstelle zwischen Familie, Kind, Lehrkräften und auch dem Jugendamt. Damit steht sie vor der herausforderungsvollen Aufgabe sich den unterschiedlichsten Erwartungen und Ansprüchen zu stellen. Hier belastbar zu sein und stets auf positive Entwicklungen mit dem Blick auf das Wohl der Kinder zu pochen ist ganz zentral!
Dabei hat die Schulsozialarbeiterin auch Gestaltungsmacht hinsichtlich extracurricularer Angebote: die Eltern mit ins Boot zu holen gelingt am besten in informellen Kontexten wie in einem Elterncafé. „Manchmal bitten mich die Eltern hier, bei der Klassenlehrerin nachzufragen wie man ihrem Sohn B. in Mathe noch helfen kann oder zu erklären wie das bockige Verhalten von M. der letzten Tage zu Stande kommt.“ Über die Schulsozialarbeiterin begegnen sich Schule und Eltern auf Augenhöhe und kommunikative Hürden können überwunden werden.
In der Jungen-AG und in der Mädchen-AG richtet sich das Angebot ganz nach den Wünschen und Bedürfnissen der Teilnehmer/innen, so erfahren die Schüler/innen Gestaltungsmacht und können sich in Entscheidungsprozessen üben!
Flexibilität, Kreativität und diplomatisches Geschick sind die Zutaten für die erfolgreiche Ausübung des Berufs Schulsozialarbeiter. Diese fußt auf der Grundlage ganz fundamentaler fachtheoretischer Kenntnisse, die das professionelle Selbstverständnis prägen und die berufliche Praxis manchmal ganz beiläufig durchdringen.
Job Talk mit Sandra Würdig von der Marketingagentur Pinetco
„Bei uns sind alle Raketen“ – Ein Einblick in das Marketingagenturleben
Erfahrung ist nicht alles – Überraschender Weise war damals in der Bewerbung nicht Sandra Würdigs große berufliche Erfahrung und Kompetenz vordergründig, sondern ihr Alter: die jung gebliebene heute 45-Jährige musste sich den Verantwortlichen des Start-ups stellen und sie davon überzeugen, dass es doch nur eine Zahl ist und sie die unter 30-Jährigen KollegInnen und Chefs nicht einschüchtern wird. Doch diese Fehleinschätzung konnte Sandra (wir bleiben hier beim Du – ganz so wie es im Start-up gelebt wird) mit ihrer lebendigen, inspirierenden und ganz eigenen Art schnell korrigieren. Zudem konnte sie mit ihren Leseproben überzeugen und bereichert nun schon seit fünf Jahren mit ihren Erfahrungen das Team. Sie selbst schätzt Pinetco als Arbeitgeber sehr: die Liebe zu Raketen und allem was mit Raumfahrt zu tun hat spiegelt die Unternehmensphilosophie wider: es gibt keine Grenzen, die nicht überwunden werden können, Technik und Fortschritt können in positiver Weise für die eigene Arbeit genutzt werden: sei es die elegante Kaffeemaschine oder die neuesten Social Media Kanäle, die für das Online-Marketing der Kunden genutzt werden. Bei Pinetco sollen nicht nur die Kunden gut betreut werden, auch für die MitarbeiterInnen soll das Unternehmen ein Ort sein, an dem man sich wohlfühlen kann. – Dass dies gelingt, zeigen Sandras Ausstrahlung und Begeisterung für ihren Job eindrücklich. Ihr Rat: „Findet Euren eigenen Weg, um die Arbeit für Euch effektiv und effizient zu machen - und wenn Ihr dafür eine Yogamatte benötigt, dann fragt danach, denn nur wer sich wohl fühlt bringt auch Höchstleistungen!“ Dasselbe gilt für die Arbeitszeiten, Nachteulen können morgens nicht ihr ganzes Potential abrufen, diese Stunden bleiben den bettflüchtigen Senioren – wie Sandra – vorbehalten. Bis auf einige wenige feste Termine pro Woche darf jeder seine Arbeitszeiten selbst gestalten.
Doch was genau braucht man nun, um in einem Online-Marketing Unternehmen den Berufseinstieg zu finden? – Sie selbst ist gelernte Journalistin, studierte später noch Politik- und Sozialwissenschaften. Aber die disziplinäre Zuordnung war bei ihrer Einstellung weit weniger relevant als ihre persönlichen Fähigkeiten und Interessen, sowie die Neugier auf den ausgeschriebenen Job.
Heute ist sie selbst für den HR-Bereich des Unternehmens zuständig. Sandra gibt wertvolle Tipps für Vorstellungsgespräche und ruft zu Authentizität auf: „Zeigt welche Vorteile das Unternehmen durch Eure individuellen Fähigkeiten haben wird und macht schmackhaft wie Ihr das Team mit Euren Skills voranbringen werdet!“ – Vieles, was im konkreten Job benötigt wird, lernt man ganz genau dort, dennoch wird – nicht nur bei Pinetco – Wert auf ein abgeschlossenes Studium gelegt! In dem interdisziplinären Team ist es immer möglich zu sagen „ich möchte etwas Neues lernen“ entweder bringt man es sich selbst bei, lernt es von seinen KollegInnen oder besucht eine Fortbildung. Seid Ihr neugierig geworden was Sandra noch alles zu berichten hatte? Dann könnt Ihr hier den gesamten Job-Talk nachlesen. Viel Spaß dabei!
Kurzbericht: Julia Vetter
Stefanie Arrondeau - Schon im Studium voller Elan in die Soziale Arbeit einmünden
Knappe Hinweise, wie „das ist ein 8a-Fall“, sind zunächst kryptisch und verweisen auf Gesetzestexte. Ist sozialpädagogische Praxis damit ein juristischen Berufsfeldes? Falsch gedacht!
Frau Arrondeau übernimmt viele Aufgaben im Jugendhilfeverein interaktiv gGmbH, zunächst einmal ist „jeder Fall anders“, auch der Anforderungen an Sozialpädagogen/innen sind im ständigen Wandel. Der Bereich der Sozialen Arbeit ist längst kein rein pädagogischer mehr, sondern vielmehr eine Verschachtelung verschiedener Professionen. So verfügt auch Stefanie Arrondeau über zahlreiche Qualifikationen und ist damit für eine Führungsposition in diesem Bereich gemacht, weiß aber auch, dass nicht jeder schon während des Studiums weiß, welche der zahlreichen außeruniversitären Fortbildungen sinnvoll sind und dass hier zunächst Orientierung im Praxisfeld erforderlich ist um nicht lediglich Zertifikate zu sammeln, deren Nutzen fraglich ist. - Daher rät sie Studierenden auch, in der Wahl von Spezialisierungen, Aufbaumodulen oder extrakurrikularen Angeboten vor allem auf das eigene Interesse zu setzen und nicht nur das zu wählen, was sich vermeintlich gut im Lebenslauf macht - egal, ob fachaufbauend oder ergänzend!
Das vollständige Gespräch mit Frau Arrondeau finden Sie hier!
Tanja Simone Ecken und Marco Walg: PsychologInnen aus Leidenschaft
„Bei der Arbeit mit Flüchtlingen rückt die Welt näher!", meint der Psychologische Psychotherapeut Dr. Marco Walg. Er ist seit 2016 Psychologischer Psychotherapeut im Zentrum für seelische Gesundheit des Kindes- und Jugendalters des Sana-Klinikums Remscheid. Zudem hat der die Leitung der Ambulanz in Wuppertal inne. Er gibt im Job-Talk interessante Einblicke in ein forderndes aber auch inspirierendes Tätigkeitsfeld!
Ein ganz anders Feld der Psychologie deckt seine engagierte und international studierte sportpsychologische Kollegin Tanja Simone Ecken ab: „Selbstwirksamkeit ist eine der sportpsychologischen Schlüsselkomponenten für Erfolg. Im Sport und im Leben.“ Ob Coachings, Workshops, Trainingslager oder Multiplikatorenschulungen die Sport- und Gesundheitspsychologin steht mit beiden Beinen in Praxis & Forschung.
Die vollständige Niederschrift dieses kontrastreichen und anregenden Gesprächs finden Sie hier.
Dr. Dominik Esch: Vom Pastoralreferenten zum ersten Vorsitzenden von Balu und Du!
Job-Talk verpasst? Hier gibt es den vollständigen Talk zum Nachlesen!
Eigentlich wollte Dominik Esch immer in der Kirche arbeiten, darum studierte er ja auch katholische Theologie. Im Job-Talk ist er aber als Generalist, als Sozialarbeiter und Erster Vorsitzender eines gemeinnützigen Vereins, der Bildungschancen von Kindern verbessern will. Im Job-Talk erzählt er, wie er während seines Theologiestudiums feststellte, dass das Amt des Pastoralreferenten auf Dauer wohl doch nichts für ihn wäre und er beschloss das Studium der Sozialarbeit zu ergänzen. Sozialarbeit, Ehrenamt und Bildungschancen, das ging irgendwie alles zusammen und in Grundzügen entstand noch im Studium die Idee für das Mentorenprojekt „Balu und Du“. In „Balu und Du“ treffen sich Mentoren (Balus) mit je einem Grundschulkind einmal pro Woche für ein bis drei Stunden und unternehmen gemeinsam die unterschiedlichsten Dinge, im Prinzip ganz nach Lust und Laune. Aber natürlich muss die Idee gepflegt werden und die Mentoren geschult werden, dafür gibt es Seminare an unterschiedlichen Standorten, wie etwa der Uni Wuppertal. Als Manager von „Balu und Du“ ist Herr Esch bundesweit für die Anwerbung neuer kooperierender Institutionen sowie die Beschaffung von Spenden zuständig. Er sorgt dafür, dass die Idee des Vereins umgesetzt wird, die Qualität gesichert ist und auch die Presse auf Aktionen und Aktivitäten aufmerksam wird. Ein umfassender und vielseitiger Job!
Im Gespräch riet er Studierenden für die Vorbereitung auf das Berufsleben, möglichst viele Erfahrungen in Praktika zu sammeln. Dies sei die beste Möglichkeit herauszufinden was beruflich zu einem passt und zeige Perspektiven auf, die ein Studium im sozialen Bereich bereithält. Dabei betonte er, dass es auch entscheidend ist zu wissen, was man sich beruflich nicht vorstellen kann, denn nur so könne man der passenden Berufung näherkommen.
Zum vollständigen Interview geht es hier!
Oliver Wagner: Die Neugier zum Beruf machen
In der Abiturzeit interessierte Oliver Wagner sich für Vieles. Seine Leistungskurse Physik und Erziehungswissenschaft passten eigentlich nicht zusammen, weshalb er nicht so Recht wusste was er denn nun eigentlich studieren sollte. Erst die Studienberatung brachte ihn auf die Idee Sozialwissenschaften zu studieren. Ein Volltreffer! – Schon im Studium zog es ihn dann an das Wuppertal Institut (WI), hier durchlief er alle Stationen: vom Praktikanten wurde er zur Studentische Hilfskraft und schließlich wissenschaftlicher Mitarbeiter. Heute ist er Projektleiter mit Personalverantwortung.
In einem Forschungsinstitut ist Forschen das zentrale Anliegen des Unternehmens. Dazu beantragt das WI vorzugsweise Mittel beim Land NRW. Die Mitarbeiter/innen eruieren den Bedarf, suchen also nach Forschungsausschreibungen, für die das Institut geeignet ist und die dem eigenen Forschungsinteresse entsprechen. In einem zweiten Schritt werden Forschungsanträge (hier müssen Umsetzungsidee, Arbeitsaufwand, Personal- und Sachbedarf vorgestellt werden) gestellt und erst im dritten Schritt kann nach erfolgreicher Bewilligung mit der Arbeit im Forschungsprojekt begonnen werden.
Klingt nach einer mühsamen, aber dennoch top aktuellen und spannenden Arbeit? Finden wir auch!
Mit seinem Studienschwerpunkt Arbeits- und Industriesoziologie hat Herr Wagner bereits während seines Studiums begonnen am Institut zu arbeiten und seinen Arbeitgeber seither nicht gewechselt. – Ein Zeichen für Beständigkeit und Sicherheit? Leider nicht! Im Job-Talk verdeutlicht Herr Wagner, dass eine Festanstellung am WI oft erst nach 10-jähriger Bewährungsprobe in Aussicht gestellt wird und man sich bis dahin von Projekt zu Projekt hangelt. So war es jedenfalls bei ihm. Die Treue zum Arbeitgeber liegt somit wohl eher an den spannenden Aufgaben, den flexiblen Arbeitszeiten und der Möglichkeit eigene Ideen voranzubringen.
Tipps für zukünftige Bewerber/innen am WI:
Herr Wagner rät den Studierenden, dass sie sich auf ihre persönlichen Interessen und Schwerpunkte konzentrieren sollen, um später mit ihrem individuellen Profil aus den Bewerbungen herauszustechen.
Teamfähigkeit ist für ihn bei aller Spezialisierung auch für Sozialwissenschaftler/innen unumgänglich, die meisten Projekte erfordern die Zusammenarbeit mit anderen Forschungskolleg/innen.
In einem Forschungsinstitut ist die Beherrschung des Handwerkszeuges essentiell. Dazu gehören natürlich methodische Kenntnisse ebenso wie wissenschaftliches Schreiben und Zitieren. Er selbst fordert daher Arbeitsproben schon im Bewerbungsverfahren an.
Den Link zum vollständigen Interview mit Oliver Wagner gibt es hier!